Eine warmherzige Geschichte
Eine warmherzige Geschichte um den berühmten Todtmooser Lebkuchen zu Weihnachten von Heidi Knoblich, zauberhaft illustriert von Martina Mair.
Ida ist aufgeregt. Zum ersten Mal darf sie ihre Großmutter über die Berge in die Stadt hinter dem großen Wald begleiten. Idas Großmutter ist das Lebkuchenweiblein. Sie bringt Todtmooser Lebkuchen zum Weihnachtsfest. Doch Sturm und Schnee haben die beiden aufgehalten. Beim Bäcker bepacken sie ihre Körbe und ziehen los. Sie ahnen nicht, was sie unterwegs Aufregendes erleben werden. Hinter dem großen Wald fragt sich Jakob, ob das Lebkuchenweiblein sie alle vergessen hat. Wenn es nicht kommt, hat die Mutter gesagt, kann es nicht Weihnachten werden. Da macht sich Jakob heimlich auf die Suche. Er muss Weihnachten retten.
Auszug aus Heidi Knoblichs Weihnachtskinderbuch
„Alle warten auf das Lebkuchenweiblein"
Stellt Euch vor, früher gab es kaum Süßigkeiten, und oft war ein Lebkuchen das einzige Weihnachtsgeschenk. Deshalb warteten die Kinder im Schwarzwald schon Anfang Dezember sehnsüchtig darauf, dass das Lebkuchenweiblein aus Todtmoos heimlich bei der Mutter anklopfte. Hier in Todtmoos wird seit 500 Jahren ein ganz besonderer, einfacher Lebkuchen gebacken. Er ist rechteckig und hat eine halbe geschälte Mandel in der Mitte. Diesen Lebkuchen fanden die Kinder dann am Weihnachtsmorgen auf ihrer Bettdecke liegen und freuten sich.
Das Lebkuchenweiblein war eine arme, alte Frau, die sich mit dem Verkaufen von Lebkuchen etwas Geld verdiente für Kerzen, das Reparieren ihrer Schuhe und zum Lebkuchenkaufen beim Bäcker. Als Vorbote des Christkinds ging sie in der Vorweihnachtszeit mit vollgepackten Körben und einer Rückentrage lange, beschwerliche Wege durch den tiefen Schnee durch den Wald in die Täler hinab und dort von Haus zu Haus. Ihre Hände und Füße waren kaltgefroren, doch in den Stuben duftete es schon nach feinen Gewürzen und nach Honig – nach dem Todtmooser Lebkuchen eben. Und dieser Duft weckte in den Kindern die Vorfreude auf den Weihnachtsmorgen.
Wenn ihr jetzt die Augen schließt und ganz still seid, könnt ihr vielleicht das Lebkuchenweiblein mit seinem schweren Gepäck schnaufend durch die Kälte und den hohen Schnee ins Tal hinabstapfen hören, um dort den Kindern Weihnachtsfreude zu bringen.
Hier könnt Ihr Euch einen Auszug aus Heidi Knoblich Weihnachtskinderbuch anhören, gesprochen von Klaus Gülker.